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Update Sep 22: Belgien verfolgt sehr genau die nukleare Situation in der Ukraine

vlag Oekraïne

Seit mehreren Monaten ist das ukrainische Kernkraftwerk in Saporischschja von russischen Truppen besetzt. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat ihre Besorgnis über diese Situation zum Ausdruck gebracht. Auch in unserem Land wird die Situation aufmerksam beobachtet.

Die Föderalagentur für Nuklearkontrolle (FANK) arbeitet eng mit der IAEA zusammen, um Informationen über die nukleare und radiologische Situation in der Ukraine auszutauschen.

Update September 2022

Am 1. September hat eine IAEA-Delegation unter der Leitung von Generaldirektor Grossi eine Inspektion im Atomkraftwerk Saporischschja durchgeführt. Am 5. September veröffentlichte die IAEA einen Bericht, demzufolge sie bei der Inspektion vor allem Probleme in Bezug auf die physische Unversehrtheit des Kraftwerks (aufgrund des anhaltenden Beschusses), die Stromversorgung und das Personal (Personalmangel, längere Arbeitszeiten und Stress) festgestellt habe. Die wichtigste Empfehlung der IAEA ist die Einrichtung einer nuklearen Sicherheitszone rund um das Atomkraftwerk. Die IAEA wird dies so schnell wie möglich mit allen beteiligten Parteien verhandeln.

Nukleares Risiko in Belgien

Im Fall eines nuklearen Zwischenfalls, bei dem radioaktive Stoffe freigesetzt werden, wird Belgien gemäß den internationalen Richtlinien handeln. Diese besagen, dass in einem Umkreis von 20 bis 30 Kilometern gegebenenfalls Maßnahmen wie Aufenthalt in geschlossenen Räumen und Evakuierung ergriffen werden müssen. Denn in diesem Radius sind die Auswirkungen der freigesetzten Radioaktivität am größten. In einem Umkreis von 100 Kilometern wird die Einnahme von Jodtabletten empfohlen.

Das Risikomanagement erfolgt daher vor allem auf dem Staatsgebiet der Ukraine bzw. dem ihrer Nachbarstaaten. Für Belgien besteht keine unmittelbare Gefahr: Aufenthalt in geschlossenen Räumen, Evakuierung und Jodtabletten sind nicht erforderlich. Für das belgische Staatsgebiet würden die Maßnahmen weitgehend denen entsprechen, die während des Zwischenfalls in Fukushima ergriffen wurden: Überwachung der Nahrungsmittelkette und ständige Kontrolle der Radioaktivität auf unserem Staatsgebiet. Daneben besteht eine Zusammenarbeit und ein Informationsaustausch innerhalb der internationalen Strukturen (wie WENRA, ENSREG ECURIE und IAEA).

Mehr Informationen

Die FANK veröffentlicht regelmäßig Updates zur Situation in der Ukraine. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der FANK.